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Griechisch

Lehrbeauftragter: Herr Dr. Neumann
Kontakt: neumann@seminar-stuttgart.de

1. Das Fach Altgriechisch im Fächerkanon des Gymnasiums

Dem Fach Altgriechisch kommt im Bildungsplan des Gymnasiums eine ganz besondere – dem Fach Latein verwandte – Aufgabe zu:

  • Nur an wenigen Gymnasien ist das Fach Altgriechisch vertreten, und in aller Regel wählen dort nur wenige Schülerinnen und Schüler dieses Fach, obwohl der Kultur des antiken Griechenlands z.B. bei Studienreisen, Ausstellungen oder Museumsveranstaltungen größtes Interesse entgegengebracht wird.
  • Daher muss es dem Griechischunterricht gelingen, die zahlreichen Berührungspunkte des Faches Altgriechisch mit anderen Fächern des Gymnasiums aufzuzeigen, die ungebrochene Rezeptionsgeschichte und Bedeutung der griechischen Kultur bis in die Gegenwart nachzuweisen und somit die Berechtigung des Faches hervorzuheben.
  • Hierbei ist zunächst an die Adaptation und produktive Weiterentwicklung griechischer Quellen und Vorbilder in der römischen Kultur zu denken – etwa in der Geschichtsschreibung, Philosophie, im Epos und in der Lyrik.
  • Aber auch die Fächer Ethik und Philosophie, Religion, Deutsch und Geschichte benötigen die Grundlagen, die das Fach Altgriechisch legt, damit die Schülerinnen und Schüler besser die Kontinuität und den Wandel sowie die Ordnungsprinzipien abendländischen Denkens und Handelns erkennen können.
  • Die außerordentliche Differenzierung sprachlicher Ausdrucksmöglichkeiten im Griechischen fördert bei der Übersetzungsarbeit die Sprachkompetenz der Schülerinnen und Schüler und ermöglicht einen Einblick in Sprachgeschichte und Sprachphilosophie.

Der Griechischunterricht legt, vergleichbar mit dem Fach Latein, den Schwerpunkt auf die Texterschließung: Die Übersetzung und Interpretation von Texten großer literarischer und kulturgeschichtlicher Bedeutung stehen im Mittelpunkt der Arbeit und erweitern den kulturgeschichtlichen Horizont der Schülerinnen und Schüler von den Anfängen der abendländischen Kultur bis zur nach wie vor ungebrochenen Rezeption der griechischen Antike in der Gegenwart. Um diese Ziele verwirklichen zu können, braucht das Fach Griechisch eine fundierte fachspezifische Didaktik und Methodik.

2. Themenübersicht für die Fachdidaktik Griechisch

Zentrale Themen der Seminarveranstaltungen sind vor allem:

  • Planung, Durchführung und Auswertung von Einzelstunden und Unterrichtseinheiten unter besonderer Berücksichtigung von Arbeits- und Unterrichtsformen in Kleingruppen
  • Lehrbuchvergleich und Lehrbuchkritik
  • sach- und situationsgerechter Einsatz von Unterrichtsmitteln und Medien - gerade auch im Hinblick auf die Digitalisierung des in Präsenz oder online stattfindenden Schulunterrichts 
  • kreativer Umgang mit Texten und fächerverbindende Themen
  • verschiedene Formen der Lernerfolgskontrolle und Leistungsmessung
  • Bildungs- und Erziehungsarbeit außerhalb des Unterrichts (Exkursionen, Museumsbesuche, Griechenlandfahrten)
  • Probleme in der Methodik der griechischen Formenlehre und Syntax
  • Unterrichtspraktische Beispiele aus allen Bereichen des Lektüreunterrichts
  • Ausgewählte Themen der Kulturkunde (z.B. Architektur, Plastik, Malerei; Topographie; Kult und Kultstätten)
  • Möglichkeiten informativer Vorkurse für das Fach Griechisch in den Klassen 5 - 7
  • Griechisch als Arbeitsgemeinschaft für Schülerinnen und Schüler bzw. für Eltern
  • Vorstellung aktueller Fachliteratur und von Medien
  • Möglichkeiten, im Rahmen des altsprachlichen Unterrichts zur Demokratiebildung beizutragen
  • Besprechung von konkreten Unterrichtserfahrungen der Referendarinnen und Referendare

3. Zielsetzung der Ausbildung

Die Referendarinnen und Referendare des Fachs Altgriechisch sollen zu engagierten Lehrerinnen und Lehrern eines Faches ausgebildet werden, das für die Qualität des Gymnasiums unverzichtbar ist. Letztlich soll die Auseinandersetzung mit der griechischen Kultur zu einem vertieften Verständnis der eigenen Gegenwart führen. Die Modelle menschlichen Handelns, die uns in den antiken Texten begegnen, tragen dazu bei, sich über das eigene Handeln mit seinen Bedingungen und Problemen bewusster zu werden.

Und auf diese Weise kann das Fach Griechisch einen wichtigen Beitrag dazu leisten, die Schülerinnen und Schüler mit grundlegenden politischen, ethischen und ästhetischen Fragen vertraut zu machen und sie zu jungen Menschen zu erziehen, die es gelernt haben, kritisch zu hinterfragen, verantwortungsbewusst zu entscheiden und so die Zukunft eines kulturbewussten und humanen Europas mitzugestalten.

4. Informationsmöglichkeiten

Es gibt nur wenige fachdidaktische Publikationen, die sich speziell mit dem Fach Griechisch beschäftigen. Deshalb sind auch die einschlägigen Titel zur lateinischen Fachdidaktik wichtig.

a) Bibliographie

  • A. Müller u. Markus Schauer: Bibliographie für den Griechischunterricht (= Clavis didactica Graeca). Bamberg 1996


b) Fachdidaktiken

  • Julia Drumm und Roland Frölich (Hrsgg.): Innovative Methoden für den Lateinunterricht. Göttingen 2007
  • Marina Keip u. Thomas Doepner (Hrsgg.): Interaktive Fachdidaktik Latein. Göttingen 2011 (2. Aufl.)
  • Peter Kuhlmann: Fachdidaktik Kompakt. Göttingen 2012 (3. Aufl.)


c) Unterrichtspraxis

  • Der Altsprachliche Unterricht 5/2002 "Griechisch auf neuen Wegen"  
     

d) Zum kompetenzorientierten Griechisch-Unterricht

https://lehrerfortbildung-bw.de/u_sprachlit/griechisch/gym/bp2004/fb1/index.html

http://www.schule-bw.de/faecher-und-schularten/sprachen-und-literatur/griechisch



e) Zum Einsatz digitaler Medien im altsprachlichen Unterricht

  • Dennis Gressel: 33 Ideen. Digitale Medien. Latein, Augsburg 2019
  • Thomas Doepner / Marina Keip / Stephanie Kurczyk: Die wichtigsten digitalen Tools für alle Handlungssituationen im Unterricht. Latein. Einsatzmöglichkeiten für Texterschließung, Übersetzung und Interpretation, Berlin 2020
  • Moritz Raab: Digitalisierung im Lateinunterricht. Ein fachdidaktischer Überblick, Göttingen 2022

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